25 November 2014

Erste Freilassung beendet, FARC-EP-Präsenz im ganzen Land

Heute wurde die beiden Anfang November gefangengenommen Soldaten aus Arauca (Nordostkolumbien) freigelassen. Die 10. Kampffront der FARC-EP hatte die beiden Soldaten bei Gefechten gefangengenommen, wie aber üblich, mit Ende der Militäroperationen und mit Hilfe einer Kommission des Internationalen Roten Kreuzes ihre Freilassung angekündigt. Zudem waren Personen der beiden Garanten im Rahmen der Friedensgespräche, Kuba und Norwegen, beteiligt. Beide sind in einem guten gesundheitlichen Zustand, so die Erklärung der Beteiligten. In Arauca waren die Voraussetzungen gegeben, um die Freilassung der Soldaten zu vollziehen.

Im Chocó (Nordwesten) hingegen, wo ein ranghoher General von der FARC-EP gefangengenommen wurde, dauern bis dato die Militäroperationen an. Von Bauernverbänden und der Guerilla gibt es Beschwerden über die Militarisierung der Region. Mit der Militarisierung einher geht eine starke Repression gegen die Zivilbevölkerung, die von den staatlichen Sicherheitsbehörden kriminalisiert und Unterstützer der Guerilla stigmatisiert werden. Entgegen den Ankündigungen von Präsident Santos, auf die Freilassung hinzuwirken, setzt er mit den Militäroperationen von Tausenden Soldaten ein falsches Signal. So verdeutlichte der Oberkommandierende der FARC-EP, Timochenko, dass Santos das Vertrauen im Friedensprozess zerstört.

Unterdessen hat die 29. Kampffront der FARC-EP einen Polizeistützpunkt auf einer Insel im Pazifik angegriffen. Mit Schnellbooten setzten die Guerilleros über und griffen eine Polizeistation auf der 35 Kilometer vor der Pazifikküste gelegenen Insel Gorgona, Region Cauca, an. Dabei wurde ein Polizist getötet und sechs verletzt. Auch in den Regionen Antioquia, Caquetá und Nariño kam es in den letzten Tagen zu politisch-militärischen Aktionen. So wurden unter anderem in der Millionenstadt Medellín Transparente der FARC-EP an Brücken in der Stadt auf gehangen. Widerholt machte die aufständische Bewegung, aber auch verstärkt zivilgesellschaftliche Personen und Verbände auf die Notwendigkeit eines beiderseitigen Waffenstillstandes aufmerksam. Dieser wird bis zuletzt von der Regierung abgelehnt.