17 Juli 2014

Partizipation der Opfer an Gesprächen

In einem gemeinsamen Kommuniqué (Gemeinsames Kommuniqué Nummer 39) der Friedensdelegation der FARC-EP und der Regierung Kolumbiens vom heutigen Tag erklären sich beide Parteien dazu bereit, die direkte Beteiligung der Opfer an den Friedensgesprächen zu fördern. Die Stimme der Opfer wird ein wichtiger Punkt in der Diskussion sein.

In dem Kommuniqué vom 17. Juli erklären beide Seiten die direkte Teilnahme von Delegierten aus den Opferverbänden und die dazugehörigen Mechanismen an den Verhandlungen. Ab dem 16. August soll die erste Teilnahme einer Delegation am Thema der Wiedergutmachung stattfinden, nachdem am 12. August der nächste Zyklus der Friedensgespräche beginnt. Insgesamt soll eine Delegation pro Zyklus teilnehmen, mindestens fünf Zyklen sind geplant. Dabei besteht jede Delegation aus 12 Personen. Noch ist nicht klar, welche Organisationen an den Gesprächen teilnehmen werden. Unter anderem wurden die Vereinten Nationen und die Nationaluniversität mit der Auswahl der Personen beauftragt. Beide Institutionen führen derzeit auch die Foren zu den Opfern im Konflikt durch und erarbeiteten bereits Hunderte von Vorschlägen für den Friedensprozess in den bereits abgeschlossenen Themen wie Landwirtschaft, politische Partizipation und illegale Drogen.

„Die Delegationen der nationalen Regierung und der FARC-EP informieren die Öffentlichkeit, dass wir übereingekommen sind über die Mechanismen der direkten Beteiligung der Opfer des internen Konflikts am Tisch der Friedensgespräche in Havanna und dass ihre Stimme ein bedeutender Input in den Diskussion in diesem Aspekt sein wird“, so das Kommuniqué.
Und weiter zu den technischen Fragen: „Die wichtigsten Kriterien für die Auswahl der Delegationen sind Gleichheit, Pluralismus und ein gutes Urteilsvermögen“, die sich in allen Delegationen widerspiegeln müssen, heißt es. „Insbesondere sollten die Delegationen das gesamte Spektrum der Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht, die während des internen Konflikts passiert sind, unter Berücksichtigung der verschiedenen sozialen Sektoren, Bevölkerungsgruppen und den regionalen Ansatz, abbilden. Die Delegationsmitglieder sollten als direkte Opfer des Konflikts und in dieser Eigenschaft und nicht im Namen anderer teilnehmen. Das Vorangegangene bedeutet nicht den Fall der kollektiven Gewalterfahrung auszuschließen.“